· 

Jedem Anfang wohnt ein Zauber inne... (Hermann Hesse) - die Faszination von Yoga

Seit Jahren denke ich darüber nach einen Blog zu schreiben und verwerfe es wieder. Das kannst du nicht, wer soll denn deine Gedanken lesen, du hast noch nicht genug gelernt. Kennst du das? Hunderte solcher Sätze tauchen immer wieder im Kopf auf, vor allem wenn wir etwas Neues beginnen möchten. Einen Anfang machen, mit etwas was wir noch nie getan haben, was in unserer Familie oder auch im Freundeskreis nicht getan wird. Träumen, Leben, Lachen, einfach mein Ding machen, egal wie verrückt es sich anfühlt.

 

Wir alle haben unsere Glaubenssätze (Gedanken, die tief in unserem Geist verankert sind und somit für uns wahr sind. Sie werden wieder und wieder gedacht.) Als kleines Kind waren sie sicherlich nützlich, aber heute halten sie uns oft ab, uns glücklich zu fühlen und ein selbstbestimmtes Leben zu führen.

 

Aber zurück zum Anfang und zum Thema dieses Blogs. Yoga und seine Faszination. Was macht ihn aus? Warum fasziniert er uns und hat aber auch manchmal zu Beginn etwas befremdliches? Als ich anfing mit Yoga, war ich auf der Suche, hatte eine Sehnsucht in mir, dass es da noch mehr gibt, als das was ich kenne. Ich betrat das Yogastudio einer ganz wunderbaren Yogalehrerin und dachte, dass ich sofort wieder gehen muss. Es gab Räucherstäbchen und am Ende auch noch das „Ohm“. Alles sehr befremdlich und viel zu „Spirie“ für mich, die doch aus „normalen“ Verhältnissen kam. Dennoch war ich verzaubert und bin heute unendlich dankbar dafür, dass ich auf meine innere Stimme gehört habe.

 

Yoga ist heute für mich mein täglicher Begleiter, mein Werkzeug um gesund zu bleiben, sowohl körperlich als auch geistig. Er unterstützt mich, immer mehr herauszufinden was mich glücklich macht, aber er lehrt mich auch eine Form von Demut und Gelassenheit.  

 

Was ist Yoga nun? Spiritueller Nonsens oder wirklich etwas Nützliches? In den Yogasutren nach Patanjali (für die Yogis ein Leitfaden für ein glückliches Leben) heißt es schon im

 

1. Kapitel       1.2 Yogas-citta-vrtti-nirodah-

                              Yoga ist das zur Ruhe bringen der Gedankenwellen im Geist.

 

Ein Traum finde ich, wenn unser Geist endlich aufhört alles zu hinterfragen. Er einfach nur ruhiger wird. Yoga unterstützt uns dabei. Über das Verbinden unseres Atems und der Bewegung entsteht mit der Zeit eine innere Ruhe, die uns hilft im Alltag immer gelassener zu werden.

 

Zudem hält Yoga uns fit und stärkt die Muskulatur. Bei einer 90-minütigen Yoga-Einheit werden so gut wie alle Muskelpartien im Körper aktiviert und trainiert. Zusätzlich werden die Muskeln und vor allem unser Faszien Gewebe gedehnt und gestärkt. Beste Voraussetzungen für einen kraftvollen und gesunden Körper.

Und wie „Juvenal“ einst sagte: „Ein gesunder Geist steckt in einem gesunden Körper.“

 

Aber reicht das alleine aus, um die Faszination des Yogas für mich zu erklären?

 

Im Endeffekt ist es die Kombination aus Yogahaltungen (Asanas), Meditation, Bewusstseinsschulung und Pranayama, die in ihrer Einheit bei Stress helfen. Während der Yogapraxis wird der Parasympathikus angeregt, der Teil unseres Gehirns, der für die Entspannung zuständig ist. Die Ausschüttung des Stresshormons Cortisol wird gehemmt, so dass du dich entspannen kannst und dein Körper sich regeneriert. Das hilft auch bei der Symptombekämpfung von Erkrankungen wie Diabetes oder Bluthochdruck. Ganz klassisch unterstützt der Yoga vor allem auch bei Rücken-/Schulter- und Nackenbeschwerden. Zusätzlich wirkt er in Sachen Stress auch präventiv: Wer regelmäßig übt, ist mit der bewussten Atmung vertraut – einem wichtigen Tool zum aktiven Entspannen in akuten Stress-Situationen. So bringt dich nichts so leicht aus der Ruhe.

 

Sicherlich gibt es noch viel mehr über den Yoga zu schreiben, um seine Faszination zu erklären. Auch ist für jeden von uns ein anderer Aspekt wichtig. Vielleicht hast du Lust es auszuprobieren. Wann beginnst du mit Yoga?

 

Ein berühmter Yogalehrer formulierte einmal:

„Man kann den Wert von Yoga nicht beschreiben, man muss ihn erfahren.“ (B.K.S. Iyengar)